Das Ereignis, das von der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) als massive Verschwendung von Steuergeldern beschrieben wurde, nahm seinen Anfang im Jahr 2019. Ein 27-jähriger nigrischer Flüchtling, registriert in Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt, vergewaltigte bei Tageslicht ein neunjähriges Mädchen. Infolgedessen verurteilte ihn das Landgericht Dessau zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren.
Was darauf folgte, könnte man getrost als den “Alltagswahnsinn” bezeichnen, der zur neuen Normalität im heutigen Deutschland geworden ist. So wird es in dem Artikel der NOZ dargestellt:
“Knapp vier Jahre nach dem Urteil – im Februar 2023 – wird der Mann mit einem Privatjet in sein Heimatland Niger abgeschoben. Die Kosten für die Abschiebung des Mannes belaufen sich auf 120.450 Euro. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Gruppe Die Linke hervor.”
Laut dem Innenministerium Sachsen-Anhalt wurde der Asylantrag des Mannes schon 2019 abgelehnt. Eine Abschiebung war jedoch “nicht möglich, da er keinen Pass hatte”. Das Ministerium bemühte sich daraufhin, “Passersatzpapiere zu erhalten, um die Rückreise in sein Heimatland zu ermöglichen”. Die nigrischen Behörden konnten diese Dokumente allerdings erst drei Jahre später, im Jahr 2022, bereitstellen.
Weiterhin wird in der Abfolge bizarrer Ereignisse wörtlich ausgeführt:
“Der afrikanische Staat machte es den deutschen Behörden allerdings schwer: Der Passersatz war nur für einen Tag und nur für einen Flug gültig. Man habe sich daher für einen sogenannten Mini-Charterflug von Leipzig aus entschieden, ‘um einen Flugausfall oder die Ablehnung der Mitnahme des Straftäters nebst Sicherheitsbegleitung durch den Flugkapitän eines Linienfluges zu vermeiden’.”
Zusätzliche Kosten fielen an für “den Treibstoff für den Flug in die über 6.500 Kilometer entfernte Hauptstadt Niamey in Niger”, laut der Erklärung des zuständigen Ministeriums. Für den Erfolg der Mission war es außerdem notwendig, dass “vier Bundespolizisten, ein Arzt und ein Dolmetscher” den komfortablen Abschiebeflug begleiteten.
Laut Informationen der Neuen Osnabrücker Zeitung fanden im letzten Jahr “15 Abschiebungen per Privatjet” statt. Dabei wurden insgesamt 41 Personen abgeschoben, “die meisten davon in die Türkei”. Eine “besonders kostspielige Abschiebung” ereignete sich in Düsseldorf, wo das Land Nordrhein-Westfalen “über 114.000 Euro für die Abschiebung eines Mannes aus Mauretanien” zahlte. Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen hat sich zu den Details dieses Falls bisher nicht geäußert.
Bild: evrenkalinbacak
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