Im Zweiten Weltkrieg wurden Nazideutschland und seine Verbündeten Italien und Japan als «Achsenmächte» bezeichnet. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 prägte George W. Bush den Begriff «Achse des Bösen» für Irak, Iran und Nordkorea. Heute verwenden einige den gleichen Ausdruck, während andere, wie der US-Außenminister Antony Blinken, von einer Gruppe «revisionistischer Mächte» sprechen, zu der China, Russland, Iran und Nordkorea gehören. In geopolitischen Diskussionen ist zudem die Abkürzung Crink geläufig.
Nordkorea, ebenso wie der Iran und China, haben dazu beigetragen, dass die Kriegsmaschinerie Russlands seit dem Angriff auf die Ukraine niemals zum Erliegen kam und durch ihre überwältigende Macht und den anhaltenden Druck droht, den Staat allmählich zu unterwerfen.
Iran versorgt Russland mit einer großen Anzahl von sogenannten Shahed-Drohnen – preiswerten Kamikazedrohnen, die lange Strecken zurücklegen können und schwer auf dem Radar zu erfassen sind – sowie mit ballistischen Raketen. Zudem werden militärische Berater entsandt.
Obwohl Chinas Staatschef Xi Jinping wiederholt betont, dass sein Land Russland nicht militärisch unterstützt und im Ukraine-Konflikt neutral bleibt, liefert China dennoch Dual-Use-Technologien wie Computerchips und Drohnenantriebe. Zudem kauft China russisches Öl und Gas zu Discountpreisen. Ohne diesen Markt könnte die russische Kriegsmaschinerie nicht aufrechterhalten werden. Kurz vor Russlands Angriff auf die Ukraine feierten Russland und China ihre “grenzenlose Freundschaft”.
Die Länder China, Russland, Iran und Nordkorea sind nicht durch ein Vertragswerk verbunden, wie es bei den Staaten des Nordatlantikpaktes der Fall ist. Sie halten auch keine offiziellen Gipfeltreffen ab, wie es die Brics-Staaten kürzlich in Kasan, Russland, taten. Eine gemeinsame Ideologie, wie sie die kommunistischen Staaten während des Kalten Krieges teilten, existiert zwischen ihnen ebenfalls nicht. Ihr Zusammenhalt basiert auf einem großen gemeinsamen Interesse: Sie streben danach, eine multipolare Weltordnung zu etablieren und in einem negativen Sinne die westliche Weltordnung, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hat, zu destabilisieren und den USA zu schaden.
„Das ist der Klebstoff, der sie zusammenhält“, erklärte Alex Gabuev, Direktor des Carnegie Russia Eurasia Center in Berlin, gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender CNN. Die Achse gründet sich auf eine Vielzahl bilateraler Beziehungen, die entweder durch die Überlebensstrategie jedes Landes oder durch das, was aktuell auf der geopolitischen Agenda steht, bestimmt werden.
Eliot Cohen, der frühere Berater der US-Außenministerin Condoleezza Rice, äußerte sich in einem Essay für das Magazin «The Atlantic» folgendermaßen: «Sie glauben fest daran, dass ihre Zeit nun gekommen ist. Dass ein gespaltener und unentschlossener Westen, der wohlhabender, aber weniger entschlossen ist, keinen Kampf aufnehmen wird.»
Bild: Grok
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