Putin vergleicht Macron mit “Napoleon” und erinnert ihn daran, wie er “endete”

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Putin vergleicht Macron mit "Napoleon" und erinnert ihn daran, wie er "endete"
Bild: KI

Der russische Präsident Wladimir Putin kritisierte am Donnerstag indirekt die jüngsten Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu einem möglichen Ausbau des französischen Nuklearschirms und einem Treffen mit europäischen Armeechefs über die Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine. Putin zog einen historischen Vergleich und bemerkte, es gebe “immer noch Menschen, die in die Zeit Napoleons zurückkehren und vergessen wollen, wie sie endete”. Obwohl er Macron nicht namentlich nannte, deutete der Kontext stark darauf hin, dass sich Putins Kritik auf den französischen Präsidenten bezog.

Putin erweiterte seine Kritik und behauptete, die Fehler seiner Gegner beruhten auf der Unterschätzung des russischen Volkes und seiner Kultur. Diese Aussage folgte auf die Kritik des russischen Außenministers Sergej Lawrow an Macrons Nuklearrhetorik, die Lawrow als “Bedrohung für Russland” bezeichnete.

Lawrow ging in seiner Kritik an Macron weiter und unterstellte ihm, aus eigennützigen Motiven – nämlich der Wiederherstellung seines angeblich angeschlagenen Rufs in Frankreich – “absolut törichte Maßnahmen” zu ergreifen. Er wies Macrons Befürchtungen über eine russische Kriegsvorbereitung gegen Europa und Frankreich als “Unsinn” zurück, auf den Putin bereits mehrfach reagiert habe.

Weiterhin erklärte Lawrow, eine Stationierung europäischer Truppen in der Ukraine würde Moskau als “direkte, offizielle und klare Beteiligung der NATO-Länder an einem Krieg gegen Russland” werten, die unzulässig sei. Er lehnte jegliche russische Verpflichtung in diesem Punkt kategorisch ab.

Das russische Außenministerium veröffentlichte eine Erklärung, in der es Macrons angebliche Ambitionen, der “nukleare Patron Europas” zu werden, als “nukleare Erpressung” bezeichnete. Moskau erinnerte Macron an die begrenzte Anzahl französischer Atomwaffenträger (56) im Vergleich zu den USA (898) und argumentierte, diese Zahl reiche nicht aus, um die europäische Sicherheit zu gewährleisten. Die Gesamtstärke der französischen Nuklearstreitkräfte betrage 67,2 Megawatt, verglichen mit 1.814 Megawatt in den USA. Moskau bezweifelte, dass Macrons Vorschlag eines – auch zum amerikanischen – alternativen Nuklearschirms die Sicherheit Frankreichs oder seiner Verbündeten stärken würde.


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