WASHINGTON D.C. – Die Regierung des US-Präsidenten Donald Trump hat einen Großteil der bisher geheimen Regierungsakten zur Ermordung der Bürgerrechtsikone Martin Luther King Jr. öffentlich gemacht. Am Montag wurden rund 240.000 Seiten auf der Website des Nationalarchivs zugänglich gemacht, wobei weitere Veröffentlichungen in Aussicht gestellt wurden. Diese Freigabe nährt die Hoffnungen auf mehr Klarheit in einem Fall, der seit Jahrzehnten von Verschwörungstheorien und unbeantworteten Fragen umgeben ist.
Ein Blick in die Akten: Was wurde enthüllt?
Martin Luther King Jr. wurde am 4. April 1968 in Memphis, Tennessee, ermordet. Als mutmaßlicher Täter wurde der Rassentrennungsbefürworter James Earl Ray verurteilt, der den Mord gestand, sein Geständnis jedoch später widerrief. Ray verstarb 1998 im Gefängnis.
Die Direktorin des Nationalen Geheimdienstes, Tulsi Gabbard, bestätigte, dass die freigegebenen Akten eine Vielzahl von Dokumenten umfassen, darunter FBI-Memos, Fallhinweise, Notizen über Rays ehemaligen Zellengenossen sowie ausländische Geheimdienstinformationen, die während der Fahndung nach Ray gesammelt wurden, nachdem dieser nach Großbritannien geflohen war. Erste Überprüfungen der freigegebenen Unterlagen haben jedoch keine bahnbrechenden neuen Details über die FBI-Überwachung Kings oder mögliche direkte Verbindungen zu Ray zutage gefördert.
Verschwörungstheorien und Familienskepsis
Trotz der offiziellen Version des Einzeltäters glauben einige Forscher – und auch die Familie Kings – weiterhin, dass der Mord Teil einer größeren Verschwörung war und James Earl Ray möglicherweise als Sündenbock missbraucht wurde.
Die Kinder von Martin Luther King Jr., Bernice King und Martin Luther King III., hatten vorab Zugang zu den Aufzeichnungen erhalten und äußerten Bedenken hinsichtlich deren Veröffentlichung. Sie befürchteten, dass das Material Aspekte enthalten könnte, die das bleibende Vermächtnis ihres Vaters beschädigen könnten.
Es bleibt weiterhin unklar, ob die freigegebenen Akten neue Informationen über Kings Privatleben offenbaren werden. In einer Stellungnahme auf X (ehemals Twitter) forderten Bernice King und Martin Luther King III. die Öffentlichkeit dazu auf, die Dokumente in „ihrem vollen historischen Kontext“ zu betrachten. Sie betonten erneut, dass der Tod ihres Vaters für sie persönlich ein tiefgreifender Verlust bleibe.
„Wir unterstützen Transparenz und historische Rechenschaftspflicht, lehnen aber alle Angriffe auf das Vermächtnis unseres Vaters ab oder Versuche, es mit Unwahrheiten zu bewaffnen“, schrieben sie und kündigten an, die Dokumente selbst umfassend zu prüfen, um zu beurteilen, ob Ray tatsächlich allein verantwortlich war.
In einem separaten Beitrag auf X griff Bernice King eine andere aktuelle Kontroverse auf und schrieb prägnant: „Jetzt machen Sie die Epstein-Akten“ – eine klare Anspielung auf die Forderungen nach vollständiger Transparenz im Fall des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein und die damit verbundenen Vertuschungsvorwürfe.

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