Der Präsident Kolumbiens, Gustavo Petro, hat ein Dekret unterzeichnet, das den Export von Kohle nach Israel verbietet. Er begründet diesen Schritt mit der humanitären Krise im Gazastreifen, die durch die fortgesetzte militärische Antwort Israels auf den Angriff der Hamas im letzten Oktober verursacht wurde.
Kolumbien ist der größte Lieferant fossiler Brennstoffe für Israel, mit einem Handelsvolumen von 450 Millionen Dollar im Jahr 2023.
Der kolumbianische Bergbauverband hatte bereits vor der Ankündigung im Juni vor diesem Schritt gewarnt und auf das Freihandelsabkommen zwischen Bogotá und Westjerusalem sowie auf den Widerstand der Kohleproduzenten hingewiesen.
Das Dokument, welches am Sonntag auf der Webseite des Präsidenten veröffentlicht wurde, besagt, dass die Entscheidung aufgrund der schwerwiegenden humanitären Situation in Palästina getroffen wurde, die durch die Militäroperationen Israels nach dem 7. Oktober 2023 entstanden ist.
Es bezieht sich auf einen aktuellen Bericht des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, der aufzeigt, dass seit dem Beginn der Feindseligkeiten 32.333 Palästinenser ums Leben gekommen sind, einschließlich 9.000 Frauen und 13.000 Kinder, und dass 1,1 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen und 1,7 Millionen Menschen aus ihren Gebieten vertrieben wurden.
Das Dekret wird fünf Tage nach seiner Veröffentlichung wirksam und bleibt in Kraft, bis die vom Internationalen Gerichtshof im Verfahren zur Anwendung der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes im Gazastreifen (Südafrika gegen Israel) erlassenen vorläufigen Maßnahmen vollständig umgesetzt sind.
Petro veröffentlichte das Dekret auf seinem offiziellen X-Account (ehemals Twitter) und begründete die Maßnahme damit, dass “kolumbianische Kohle zur Herstellung von Bomben genutzt wird, die palästinensische Kinder töten”.
Kolumbien zählte zu den engsten Verbündeten Israels in Lateinamerika. Doch seit dem Start der israelischen Militäroperation im Gazastreifen verschlechterten sich die Beziehungen beider Länder erheblich.
Die Spannungen begannen, als der kolumbianische Präsident die Aktionen in Gaza als “Völkermord” bezeichnete und das israelische Militär mit den Nazis verglich, was von Westjerusalem als “feindselig und antisemitisch” zurückgewiesen wurde.
Als Reaktion darauf stellte Israel alle Sicherheitsexporte nach Kolumbien ein, woraufhin Kolumbien die diplomatischen Beziehungen einstellte.
Image by Katja Fissel from Pixabay

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