Sechzehn Jahre nach seiner Eröffnung, und nach mehreren Reparaturen sowie Erweiterungen aufgrund von Überschwemmungen, kann der Svalbard Global Seed Vault stolz darauf sein, mehr als eine Million Samenproben gespeichert zu haben. In den letzten Jahren wurden insgesamt 60.000 verschiedene Arten von Nutzpflanzen aus aller Welt hinzugefügt, die nun im Tresor tief in der Arktis eingefroren sind.
Der Svalbard-Saatguttresor wurde in einen Berghang auf der Insel Spitzbergen im gleichnamigen Archipel gebaut, was seinen Namen erklärt. Er befindet sich auf halbem Weg zwischen Norwegen und dem Nordpol und ist als sicheres Lager konzipiert, um das Saatgut essentieller Nutzpflanzen im Falle von Katastrophen zu schützen.
Das Gewölbe wird selten geöffnet, um die darin gelagerten Samen zu schützen. Trotz der sorgfältigen Bauweise ist es nicht vollständig vor äußeren Einflüssen sicher. So kam es im Jahr 2017 zu einer Überschwemmung, verursacht durch das Auftauen des umgebenden Permafrosts. Das eindringende Wasser erreichte jedoch nicht die Samen. Während der jüngsten Renovierungsarbeiten wurde das Gewölbe wasserdicht verstärkt und die Kühlanlagen, die eine Temperatur von -18 °C gewährleisten, in ein benachbartes Gebäude ausgelagert, um die Wärmeabfuhr zu optimieren. Die Erbauer sind der Ansicht, dass das Gewölbe für eine unbegrenzte Dauer konzipiert wurde, auch wenn es regelmäßiger Wartung bedarf.
Aktualisieren der Sammlung
Im Zuge des Upgrades des Tresors vor einigen Jahren hinterlegten 36 verschiedene Banken und Institutionen weltweit Samen. Zu den Einlagen gehörten Kürbiskerne der Cherokee Nation aus den USA, ursprünglicher Weizen von der Universität Haifa in Israel, Kartoffeln aus Peru sowie diverse Feldfrüchte aus Marokko, der Mongolei und Neuseeland. Jede eingelagerte Art repräsentiert eine Probe von rund 500 Samen.
Norwegen investierte nach mehreren Überschwemmungen 10 Millionen Euro, um den Samen-Tresor zu reparieren und zu modernisieren. Die norwegische Regierung hatte zuvor bekannt gegeben, dass sie 2008 rund 10 Millionen US-Dollar für die Errichtung des Tresors aufgewendet hatte. Es handelt sich um Dutzende Millionen Euro, die von der Regierung ausschließlich zum Zweck der Erhaltung der terrestrischen Biodiversität investiert wurden.
Klimawandel, Naturkatastrophen und menschliche Eingriffe sind einige der Ursachen, die allmählich die Vielfalt der Natur zerstören. Diese Faktoren bedrohen nicht nur die biologische Vielfalt, sondern können auch Samenbanken weltweit vernichten. Ein Beispiel hierfür ist die Saatgutbank in Aleppo, die aufgrund des Krieges in Syrien betroffen war. Daraus resultierte 2015 die erste Entnahme von Saatgut aus dem Tresor, um die Bestände der Aleppo-Bank zu ergänzen. Die Samen wurden angebaut und 2017 erneut im Spitzbergen-Tresor eingelagert.
Bild: Photo 102812660 © Øyvind Breyholtz | Dreamstime.com

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