Tausende von Datenschutzverletzungen: Google sammelt heimlich Daten über Nutzer

Der US-Technologiekonzern Google hat unabsichtlich Sprachaufnahmen von Kindern erfasst und Informationen über Fahrten und Privatadressen von Mitfahrgelegenheitsnutzern preisgegeben, laut einem Bericht von 404 Media, der sich auf eine geleakte Kopie einer internen Datenbank stützt.

Laut dem am Montag von der Technologie-News-Website veröffentlichten Artikel beinhaltet die Datenbank Tausende von Datenschutzvorfällen, die sich über einen Zeitraum von sechs Jahren, von 2013 bis 2018, erstrecken.

404 Media erklärte, es habe die Daten von einer anonymen Quelle erhalten und anschließend verifiziert. Google hat Teile des Berichtsinhalts bestätigt, wurde ergänzt.

Berichten zufolge umfassen die Vorfälle Probleme mit Googles eigenen Produkten und deren Datensammlungspraktiken, Schwachstellen bei von Google genutzten Drittanbietern sowie Fehler von Mitarbeitern, Auftragnehmern oder anderen, die Auswirkungen auf Google-Systeme oder -Daten hatten.

Obwohl die meisten der bisher ungemeldeten Vorfälle nur wenige Personen betrafen oder schnell behoben wurden, gibt der Bericht zu.

Die interne Datenbank zeigt jedoch insgesamt, wie eines der mächtigsten und wichtigsten Unternehmen der Welt eine enorme Menge an persönlichen, sensiblen Daten über das Leben der Menschen handhabt und oft missmanagt, so 404 Media.

In einem Fall hat ein Google-Sprachdienst die Stimmen von etwa 1.000 Kindern für ungefähr eine Stunde aufgezeichnet. Anschließend wurden “alle aufgezeichneten Sprachdaten aus dem betreffenden Zeitraum” gelöscht, wie der Bericht aussagt.

Ein anderer Vorfall betraf Google Street View, welches Kennzeichen von Fotos transkribierte und speicherte.

Google erklärte gegenüber 404 Media, dass “Mitarbeiter potenzielle Probleme mit Produkten schnell identifizieren und zur Überprüfung an die zuständigen Teams weiterleiten können”, und merkte an, dass die Berichte, die 404 Media erhalten hat, sechs Jahre alt sind und zu jener Zeit geprüft und behoben wurden.

In manchen Fällen erwiesen sich die von Mitarbeitern gesetzten Flags als unproblematisch oder bezogen sich auf Probleme, die in Diensten von Drittanbietern auftraten. Dies teilte Google mit, nachdem 404 Media Identifikationscodes von etwa 30 Vorfällen an das Technologieunternehmen weitergegeben hatte.

Business Insider merkte an, dass das Datenleck zu einem Zeitpunkt bekannt wurde, als die Verlässlichkeit von Google bereits angezweifelt wurde. Dies geschah, nachdem unpräzise Antworten von AI Overviews das Unternehmen dazu veranlassten, die Funktion einzuschränken, so das Magazin.

Bild: KI


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