Es wird noch mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis Frankreichs zweiter nuklearbetriebener Flugzeugträger in Dienst gestellt wird. Es handelt sich um die Porte-avions de nouvelle génération (PA-NG), ein Schiff der nächsten Generation, das voraussichtlich 2038 aktiviert werden soll, um das Flaggschiff der französischen Marine, die Charles de Gaulle (R91), zu ersetzen, die seit 2001 im Einsatz ist.
Obwohl das Projekt noch in den Anfängen steckt, gewinnt es zunehmend an Fahrt. Die Naval Group, die französische Organisation, die mit der Entwicklung und dem Bau des PA-NG betraut ist, hat einen Vertrag mit Framatome für die Fertigung von Schmiedestücken abgeschlossen, die beim Zusammenbau der Kernreaktoren zum Einsatz kommen sollen. Der Zulieferer hat eine Lieferfrist von fünf Jahren.
Naval Group garantiert einen wichtigen Teil der PA-NG
Framatome wird die Arbeiten in seiner Anlage in Le Creusot, Ostfrankreich, ausführen und die fertigen Teile an die Standorte der Naval Group in Nantes-Indret und Cherbourg liefern. Der Hauptauftragnehmer des Projekts wird für die Montage dieser Teile in enger Zusammenarbeit mit TechnicAtome verantwortlich sein, dem Unternehmen, das für die Konstruktion der Kernreaktoren zuständig ist.
Loïc Rocard, CEO von TechnicAtome, hat einige interessante Details über das für den PA-NG entwickelte Antriebssystem preisgegeben. In einem Gespräch mit der französischen Zeitung Les Echos erklärte der Manager, dass der Flugzeugträger der neuen Generation eine hohe Einsatzbereitschaft aufweisen wird, was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass der Kernbrennstoff nur alle zehn Jahre ersetzt werden muss.
Jeder Reaktor des aktuellen französischen Flugzeugträgers Charles de Gaulle hat eine Kapazität von 150 MW. Für den PA-NG wird erwartet, dass jeder Reaktor 220 MW erreicht, was ausreichen wird, um das Schiff und alle seine Systeme mit Strom zu versorgen. Nach Rocard wird dies zum Bau der größten kompakten Reaktoren führen, die je entwickelt wurden.
Das PA-NG-Programm wurde im Jahr 2020 bekannt gegeben, obwohl die Marine schon seit Jahren den Bau eines neuen Flugzeugträgers in Erwägung zog. Details zum Projekt sind noch abzuwarten, aber es scheint, dass das Schiff eine Besatzung von rund 2.000 Personen haben und bis zu 30 Kampfflugzeuge, Drohnen und Hubschrauber befördern kann.
Laut den von der Direction générale de l’armement (DGA) veröffentlichten Spezifikationen wird der Flugzeugträger eine Gesamtlänge von 310 Metern haben (im Vergleich zu 262 Metern bei der Charles de Gaulle) und eine maximale Verdrängung von 75.000 Tonnen aufweisen. Es ist jedoch möglich, dass sich diese Angaben in der Zukunft noch ändern.
Bild: Naval Group
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