Deutschland schiebt afghanische Straftäter in ihr Heimatland ab mit Qatar Airways und 1000 Euro Handgeld

Die Flugbewegungen eines bestimmten Flugzeugs ziehen auf dem Portal flightradar24 aktuell besondere Aufmerksamkeit auf sich: Eine Chartermaschine von Qatar Airways, die am Freitagmorgen um 6.56 Uhr von Leipzig nach Kabul startete. An Bord der Boeing 787 befinden sich 28 afghanische Straftäter, die ausgewiesen werden.

Die Aktion wurde vom Bundesinnenministerium organisiert, nachdem die 28 Personen zuvor aus verschiedenen Bundesländern nach Leipzig transportiert worden waren.

Zum ersten Mal seit der Machtübernahme durch die Taliban vor drei Jahren schiebt Deutschland afghanische Staatsbürger in ihr Heimatland ab. Laut Behördenangaben erhielt jeder Ausgewiesene vor dem Abflug 1000 Euro in bar. Ein Arzt begleitete den Flug, jedoch ohne Polizeibegleitung – eine Premiere. Normalerweise war es üblich, dass die Bundespolizei die Abschiebeflüge überwachte und die Passagiere nach der Landung den lokalen Behörden übergab.

Aus Sicherheitskreisen verlautet, dass für zukünftige Massenabschiebungen wahrscheinlich alternative Routen gefunden werden müssen. Deshalb führt Berlin auch diskrete Verhandlungen mit Usbekistan und anderen Nachbarstaaten Afghanistans, da Deutschland keine diplomatischen Beziehungen zu den Taliban-Herrschern in Kabul pflegt. Nach dem tödlichen Messerangriff in Mannheim Ende Mai kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an, die Abschiebung von Schwerverbrechern und terroristischen Gefährdern nach Afghanistan und Syrien wieder aufzunehmen.

Bild: Grok


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