Die Schweizer Regierung beabsichtigt, das seit 2018 bestehende Verbot für den Bau neuer Kernkraftwerke aufzuheben.
Aktuell betreibt die Schweiz vier in die Jahre gekommene Kernkraftwerke und ist zudem stark von erneuerbaren Energien für die Stromversorgung abhängig. In einer Sitzung am Mittwoch gab die Regierung bekannt, dass sie bis Jahresende Vorschläge zur Änderung der aktuellen Gesetzgebung einbringen wird. Das Parlament wird diese im Jahr 2025 diskutieren, bevor sie letztendlich zur Volksabstimmung gestellt werden.
Im Jahr 2017 entschied sich die Schweiz in einem Volksentscheid für einen langfristigen Ausstieg aus der Atomenergie. Der Bau neuer Kernkraftwerke wurde untersagt, während der Betrieb der zu diesem Zeitpunkt noch fünf existierenden Atomkraftwerke, heute nur noch vier, bis zum Ende ihrer Laufzeit gestattet bleibt.
In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung erklärte Albert Rösti, dass bei der Entscheidung für das Energiegesetz mehrere Annahmen gemacht wurden, die heute nicht mehr gültig sind. “In der heutigen, turbulenten Zeit wäre es unseriös, ein Energiegesetz zu verabschieden, das über dreißig Jahre unverändert bleiben soll”, sagte er. Die Annahme, dass Europa stets genug Strom zum Importieren hätte, sei nun unsicher. Auch sei das Ziel, nur die Hälfte der fossilen Brennstoffe zu ersetzen, nicht mehr ausreichend. “Wir müssen bis 2050 fossile Energien ersetzen, also etwa 60 Prozent der aktuellen Energieträger”, so Rösti. Sollte der Ausbau erneuerbarer Energien nicht schnell genug fortschreiten, müsse eine Alternative wie die Kernenergie in Betracht gezogen werden.
Bild: Bing KI

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