Macron bereits im Kriegsmodus? Frankreich plant die Verteilung eines Überlebenshandbuchs

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Macron bereits im Kriegsmodus? Frankreich plant die Verteilung eines Überlebenshandbuchs
Foto von Denny Ryanto auf Unsplash

Angesichts verschiedener Krisenszenarien – von Industrieunfällen und Epidemien über Klimaereignisse und Cyberangriffe bis hin zu bewaffneten Konflikten – plant die französische Regierung, ihren Bürgern ein Überlebenshandbuch zur Verfügung zu stellen. Diese vom Radiosender Europe 1 enthüllte Nachricht sorgt für Beunruhigung, insbesondere im Zusammenhang mit Emmanuel Macrons wiederholten Äußerungen zur „russischen Bedrohung“.

Die Verteilung des Handbuchs könnte noch vor dem Sommer erfolgen, sofern die Regierung unter François Bayrou ihre Zustimmung erteilt. Die Initiative erinnert an die Entscheidung der schwedischen Regierung, fünf Millionen Informationsblätter an die Bevölkerung zu verteilen, welche vor den Risiken von „bewaffneten Konflikten, Terrorismus, Cyberangriffen und Desinformationskampagnen“ warnen.

Die 20-seitige französische Broschüre gliedert sich in drei Abschnitte: Anleitungen zum Schutz der eigenen Person und anderer, Handlungsempfehlungen im Falle einer unmittelbaren Bedrohung (inklusive einer Liste von Notrufnummern, Radiofrequenzen und der Warnung, im Falle einer atomaren Bedrohung die Fenster geschlossen zu halten) sowie Hinweise zur Beteiligung an der zivilen Verteidigung.

Notfallvorsorge

Das Handbuch empfiehlt außerdem die Vorbereitung eines Notfallvorrats mit mindestens sechs Litern Wasser, ausreichend Konserven, Lampen, Batterien und einem Erste-Hilfe-Set mit Medikamenten wie Paracetamol, Kochsalzlösung und Pflastern, so Europe 1.

Ein Regierungssprecher erklärte gegenüber dem französischen Radiosender: „Ziel dieses Dokuments ist es, die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gegenüber allen Arten von Krisen zu stärken, seien sie natürlichen, technologischen oder sicherheitsrelevanten Ursprungs.“

Gegenüber der Zeitung Le Figaro betonten Quellen aus dem Generalsekretariat für Verteidigung und nationale Sicherheit (SGDSN), von dessen Zustimmung die Verteilung des Handbuchs letztlich abhängt: „Im Gegensatz zum schwedischen Fall dient dies keinesfalls dazu, die Bevölkerung auf einen Krieg vorzubereiten.“ Dieselben Quellen bestätigten, dass sich die Verteilung der Broschüren noch in der „Validierungsphase“ der Regierung befindet.

Die ersten Meldungen über das „Überlebenshandbuch“ fielen zeitlich mit Emmanuel Macrons Besuch des Militärstützpunktes Luxeuil-Saint-Sauveur zusammen. Dort kündigte er die Aufstellung zweier neuer mit Marschflugkörpern ausgestatteter Rafale-Kampfgeschwader zur Stärkung der französischen nuklearen Abschreckung an. Nach der Truppeninspektion, umgeben von Dutzenden Mirage-Soldaten und Kampfflugzeugen, erklärte der französische Präsident: „Unser Land und unser Kontinent müssen sich weiterhin verteidigen und vorbereiten, wenn wir einen Krieg vermeiden wollen.“


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