Mossad: Die reale Spionageagentur hinter den Schlagzeilen

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Schlagzeilen Mossad Israel

Wir alle sind fasziniert von einer packenden Spionagegeschichte – seien es James Bond, Jason Bourne oder andere fiktive Helden. Doch es gibt auch das reale Spionage-“Spiel”: den Mossad.

Der Bedarf Israels an Geheimdienstinformationen war von Anfang an unverkennbar. Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel inmitten von Unruhen gegründet. Innerhalb weniger Stunden griffen die Nachbarländer an und zwangen die junge Nation, sich auf Genialität und Widerstandsfähigkeit zu verlassen, um zu überleben. So entstand in den 1950er Jahren der Mossad.

Lassen Sie uns fünf der legendärsten Missionen betrachten:

Operation Finale (1)
Adolf Eichmann, der Hauptverantwortliche für den Holocaust, entkam nach dem Zweiten Weltkrieg der Justiz und lebte ungestört in Argentinien.

Im Jahr 1960 gelang es Mossad-Agenten, ihn aufzuspüren und einen ausgeklügelten Plan zu entwickeln, um ihn gefangen zu nehmen und nach Israel zu schmuggeln, wo er sich vor Gericht verantworten sollte.

Eichmann gab sich als Navigator der Fluggesellschaft El Al aus, wurde betäubt und heimlich nach Jerusalem geflogen, wo er wegen seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht stand.

Diese Mission wurde im Film Operation Finale (2018) verewigt.

Operation Diamant (2)
Im Jahr 1966 vollbrachte der Mossad einen mutigen Coup im Kalten Krieg, indem er den irakischen Luftwaffenkapitän Munir Redfa überzeugte, mit seinem MiG-21-Kampfjet zu desertieren.

Als Christ in einem mehrheitlich muslimischen Irak erlebte Redfa systematische Diskriminierung. Der Mossad nutzte seine Unzufriedenheit und verwandelte sie in Kooperation.

Die MiG-21, ein hochmodernes sowjetisches Flugzeug, war ein Schatz an Geheimdienstinformationen. Im Gegenzug für den Jet sorgte der Mossad für die sichere Flucht von Redfas Familie und ein neues Leben im Ausland.

Dieser Erfolg war nicht nur ein Triumph für Israel, sondern stärkte auch das Bündnis mit den USA, was der NATO einen entscheidenden Vorteil im Kalten Krieg verschaffte.

Der Film The Angel (2018) thematisiert Redfas Abtrünnigkeit.

Operation Zorn Gottes (3)
Die Olympischen Spiele 1972 in München erlebten einen der dunkelsten Tage in der Sportgeschichte, als palästinensische Terroristen elf israelische Sportler ermordeten.

Die Entscheidung von Premierministerin Golda Meir, nicht zu verhandeln, führte zur Operation Zorn Gottes, einer geheimen Mission, die darauf abzielte, die Verantwortlichen für das Massaker ausfindig zu machen. Diese Operation markierte einen Wendepunkt in der israelischen Terrorismusbekämpfung und veränderte den Ansatz zum Schutz des Staates.

Der berüchtigtste Anschlag des Mossad fand in Paris statt, wo Agenten einen wichtigen terroristischen Drahtzieher, Ahmed Jibril, mit einer Bombe ermordeten, die unter seinem Telefon platziert war.

Diese geheime Mission wurde im Film München (2005) dramatisiert.

Operation Moses (4)
In den 1980er Jahren war die jüdische Gemeinde Äthiopiens von Hungersnot und Verfolgung betroffen, während die Regierung sich weigerte, sie ziehen zu lassen, und sie als Schachfiguren in den Verhandlungen mit Israel benutzte.

In Reaktion darauf startete der Mossad die Operation Moses, eine geheime Mission zur Rettung von 8.000 äthiopischen Juden. Die Bemühungen zur Rettung dieser Menschen wurden bis in die 1990er Jahre fortgesetzt.

Mossad-Agenten infiltrierten den Sudan und errichteten in der Nähe des Roten Meeres ein Lockvogelhotel. Sie gaben sich als Hotelangestellte und Gäste aus und hielten ihre Tarnung aufrecht, indem sie surreale Weihnachtsfeiern in einem mehrheitlich muslimischen Land veranstalteten. So konnten sie äthiopische Juden unter den Gästen mischen und sie schließlich mit Hilfe der israelischen Marine in Sicherheit bringen.

Das Vermächtnis dieser Mission lebt in Filmen wie The Red Sea Diving Resort (2019) weiter, der diese Ereignisse fiktionalisiert.

Die Moderne: Präzision in Teheran (5)
Am 31. Juli 2024 wurde Ismail Haniyeh, ein hochrangiger Hamas-Führer, in Teheran ermordet. Während die genauen Details der Operation geheim bleiben, verkörperte dieser präzise Angriff die Fähigkeit des Mossad, tief in feindlichem Gebiet zu operieren.

Haniyehs Tod wurde mit bemerkenswerter Präzision ausgeführt. Ein Leibwächter wurde in seiner Nähe platziert, der sich als vertrauter Verbündeter ausgab und es den Mossad-Agenten ermöglichte, das Herz der Hamas-Führung zu treffen.

Durch Täuschung sollst du Krieg führen
Das Motto des Mossad, “Durch Täuschung sollst du Krieg führen”, bringt sein Ethos prägnant auf den Punkt.

In einer Welt, in der die Bedrohungen zunehmend komplexer und globaler werden, verdeutlichen die Aktionen des Mossad weiterhin die Macht der Geheimdienste bei der Gestaltung internationaler Beziehungen und der Gewährleistung von Sicherheit.

Das Vermächtnis des Mossad erinnert uns daran, dass Spionage nicht nur eine Kunst, sondern ein entscheidendes Werkzeug im Kampf für Frieden und Sicherheit ist.

Foto: ID 114641545 ©
Michael Kuelbel | Dreamstime.com


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