Vergiftet oder doch Kalkül? Netanjahus Korruptionsprozess wegen Lebensmittelvergiftung verschoben

206
Der Internationale Strafgerichtshof beantragt Haftbefehl gegen Hamas-Führer Sinwar und den israelischen Premierminister Netanjahu wegen Kriegsverbrechen

Die Welt blickt gebannt auf Jerusalem: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, eine zentrale Figur in der globalen Politik, muss seine bevorstehenden Korruptionsanhörungen aufgrund einer unerwarteten Lebensmittelvergiftung absagen. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die ohnehin schon turbulente politische Landschaft Israels und die anhaltende juristische Auseinandersetzung um den umstrittenen Regierungschef.

Netanjahus Prozess unterbrochen: Eine unvorhergesehene Wende

Der Korruptionsprozess gegen Benjamin Netanjahu, der bereits im Jahr 2020 begann, nimmt eine weitere unerwartete Wendung. Am Sonntag teilte sein Büro mit, dass der Premierminister aufgrund einer diagnostizierten Lebensmittelvergiftung nicht an den geplanten Anhörungen teilnehmen kann. Netanjahu, der sich wegen Bestechung, Betrug und Untreue verantworten muss, weist alle Vorwürfe vehement zurück und bezeichnet das Verfahren als politisch motivierte Hexenjagd.

Gesundheitliche Gründe für die Verzögerung

Nach Angaben offizieller Stellen erkrankte der 75-jährige Premierminister über Nacht. Eine Untersuchung durch seinen Hausarzt ergab eine Darmentzündung, ausgelöst durch den Verzehr von “verdorbenem Essen”. Netanjahu erhält derzeit intravenöse Flüssigkeiten zur Bekämpfung der Dehydrierung; sein Zustand wird als stabil und gut beschrieben.

Sein Büro erklärte, dass sich der Premierminister auf Anweisung seiner Ärzte für die nächsten drei Tage zu Hause ausruhen und von dort aus die Staatsgeschäfte führen wird. Auch die wöchentliche Kabinettssitzung am Sonntag fiel seiner Erkrankung zum Opfer.

Gerichtstermine verschoben: Sommerpause verzögert Fortsetzung

Netanjahus Anwalt, Amit Hadad, beantragte erfolgreich die Verschiebung der Anhörungen, was von der Staatsanwaltschaft akzeptiert wurde. Obwohl zunächst eine Zeugenaussage noch in dieser Woche in Betracht gezogen wurde, hat das Gericht nun alle Sitzungen abgesagt. Angesichts des Beginns der Sommerpause wird die nächste Anhörung nicht vor dem 5. September erwartet. Dies markiert eine weitere signifikante Verzögerung in einem Prozess, der bereits mehrfach durch Netanjahus gesundheitliche Probleme, die Kriege Israels mit der Hamas und dem Iran sowie diplomatische Reisen unterbrochen wurde. Bereits im Dezember 2024 musste Netanjahu eine Sitzung wegen einer Harnwegsinfektion, die eine Prostataoperation erforderte, verpassen.

Internationale Resonanz: Trumps “Hexenjagd”-Vorwurf

Die Causa Netanjahu zieht weiterhin internationale Aufmerksamkeit auf sich. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump forderte im vergangenen Monat die Absage des Verfahrens und bezeichnete den Fall ebenfalls als “Hexenjagd”. Diese Äußerung gewinnt an Gewicht, da sie inmitten jüngster geopolitischer Spannungen fällt. Anfang Juni schlossen sich die USA israelischen Angriffen auf iranische Atomanlagen an, mit der Begründung, Teheran stehe kurz vor der Entwicklung einer Atombombe. Der Iran bestreitet diese Anschuldigungen vehement und reagierte mit Vergeltungsangriffen auf Israel und einen US-Stützpunkt in Katar.


Sie möchten immer die neuesten Nachrichten?
Abonnieren Sie unseren Newsletter